Mediale Erinnerung

Thesis, 65 pages
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The human memory requires storage media and encoding‑systems. From the dawn of time to the modern age, the need to externalize and intersubjectivize human memory and the techniques for doing so have represented cultural forming points. The organisation of knowledge and memory is tied to various models of memory which evoke a new phenomenology. Developments like the written language or digital codes are enabling new ways of perception. Technical media can be seen as the result of human efforts to reach objectivity and expand the observance viewpoint. Out of this reciprocal, super‑imposed spheres results a confusion which leads often to a dualism between reality and virtuality.

Die menschliche Erinnerung ist abhängig von Speichermedien und Codesystemen. Von der Prähistorie bis zur Neuzeit war das Festhalten und Intersubjektivieren von Erinnerung ein wichtiger kulturformender Punkt. Die Organisation des Wissens bzw. der Erinnerung ist an unterschiedliche Gedächtnismodelle gekoppelt, die eine neue Phänomenologie evozieren. Die Entwicklung der Schrift bis hin zum digitalen Code ermöglicht neue Wahrnehmungserfahrungen.
Technische Medien sind der menschliche Versuch der Objektivität näher zu kommen und den Beobachtungsstandpunkt zu erweitern, weshalb der Apparat heute das Leitmedium der Erinnerungsaufzeichnung wurde. Aus diesen sich gegenseitig überlagernden Sphären ergibt sich eine Verwirrung, die viel zu oft in einen Dualismus zwischen Realität und Virtualität mündet.